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Vorsicht vor Beitragsgarantien in der Altersvorsorge

Geschrieben von: 
Björn Kotzan
Kategorie: 
Veröffentlicht am: 
5. August 2019

Zinsanlagen lohnen sich nicht mehr und deswegen kombinieren Versicherer Rentenversicherungen mit Fonds. Fachlich werden solche Produkte als Hybridprodukte bezeichnet. Die Idee dahinter ist, den geringen Ertrag der aktuellen Garantieverzinsung von 0,9% pro Jahr durch die Performance von Aktienmärkten zu verbessern. Es empfiehlt sich, bei solchen Produkten genau hinzuschauen, ob sich der Vertrag für Sie lohnt. 

Was sind Hybridprodukte?

Bei Hybridprodukten wird eine klassische Zinsanlage eines Versicherers (Deckungsstock) mit Fondsanlagen kombiniert. Ziel dieser Verträge ist es, zum Vertragsende eine Mindestleistung zu bieten. In der Regel die eingezahlten Beiträge. Deswegen wird auch häufig von einer

Beitragsgarantie gesprochen.

Warum gibt es Hybridprodukte?

Der normale Anleger hat Angst vor den Aktienmärkten und möchte viel Sicherheit. Deshalb bieten Versicherer an, durch eine Beitragsgarantie zum Rentenbeginn, mindestens die eingezahlten Beiträge auszuzahlen. Das

Ergebnis sind Hybridprodukte.

Wie funktionieren solche Verträge?

Der Beitrag wird auf zwei Töpfe verteilt. Der erste Topf muss sicherstellen, dass die eingezahlten Beiträge zum Vertragsende zur Verfügung stehen. Dies geschieht in der Regel über den Garantiezins von 0,9%. Der zweite Topf ist die freie Anlage und kann in Fonds investiert werden.

Warum sind solche Modelle aus Kapitalanlagesicht fragwürdig?

In der Regel investieren solche Produkte kaum Geld in Fonds, obwohl dies eine Kernaussage der Anlagemöglichkeit ist. Dazu ein einfaches mathematische Beispiel:

Jemand möchte 100 Euro für 30 Jahren sparen. Folglich werden 36.000 Euro eingezahlt. Der Anbieter verspricht, dass aufgrund des Hybridmodells die eingezahlten Beiträge zur Verfügung stehen. Der Garantiezins beträgt 0,9% pro Jahr.

Setze ich die genannten Faktoren in das Verhältnis, ergibt sich folgende Beitragsteilung:

Auf die Zinsanlage entfallen 87,13 Euro monatlich.

Der Fonds kann nur noch mit 12,87 Euro bespart werden. Bei 5% jährlicher Fondsrendite und 1,4% Fondskosten, wird noch mal ein Wert von 7.581 Euro erreicht.

Nach 30 Jahren Laufzeit hat der Kunde (36.000 + 7.581) 43.581 Euro erreicht. Vor Steuern entspricht das einer jährlichen Rendite von +1,24% – und das bei knapp 2 % Inflation.

Was ist zu tun, wenn Sie ein solches Produkt haben?

Sie können uns Ihren Vertrag mailen und wir werfen einen unverbindlichen Blick auf die Vertragsgestaltung. Der zweite Blick ist grundsätzlich kostenfrei und Sie erhalten eine Einschätzung, was sie besparen.