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Wissenswertes zur Direktversicherung

Nachdenken

Kurz & knapp

Die Direktversicherung ist eine Altersvorsorge für Arbeitnehmer, welche durch die Umwandlung vom Bruttogehalt im Beitrag besonders lukrativ ist. Sie ist auf Fondsbasis oder Zinsbasis möglich. Die Kapitalzahlung oder Rentenzahlung erfolgt zum Rentenbeginn. Die Direktversicherung ist voll zu versteuern und GKV-Beitragspflichtig.

Lohnt sich für:

Die Direktversicherung lohnt sich für Arbeitnehmer, PKV versicherte, sowie Sparer mit langer Laufzeit und sicherheitsorientierte Anleger. 

Lohnt sich nicht für:

Für kurzfristige Laufzeiten aufgrund von Beitragsgarantie ist die Direktversicherung eher unwirtschaftlich. 
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Wissenswertes auf einen Blick:

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Bei einer Direktversicherung schließt der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für seine Mitarbeiter ab.
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Der Arbeitnehmerbeitrag wird aus dem Bruttolohn entrichtet, wodurch die Steuer- und Sozialabgaben sinken und die tatsächliche finanzielle Belastung geringer ist.
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Die Direktversicherung lohnt sich meist nur, wenn sich der Betrieb mit mindestens 20 Prozent am Vermögensaufbau beteiligt.
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Die Rentenbezüge sind im Alter zu versteuern. Außerdem fallen Sozialabgaben auf die Rente an.

Was ist eine Direktversicherung?

Die Direktversicherung ist eine der sechs Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung. Diese gehört zur zweiten Schicht der Altersvorsorge. Bei der Direktversicherung schließt der Chef für seine Mitarbeiter eine Renten- oder Kapitallebensversicherung ab. Dabei kann es sich um eine fondsgebundene oder eine klassische Versicherung mit Garantiezinsen handeln.
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Die Altersvorsorge kann vom Mitarbeiter, vom Arbeitgeber oder von beiden finanziert werden. In jedem Fall überweist der Betrieb den Beitrag an die jeweilige Versicherung. Sobald sich der Mitarbeiter an dem Vermögensaufbau beteiligt, ist die Rede von einer Gehalts- oder Entgeltumwandlung. Dabei zieht der Betrieb den Beitrag von seinem Bruttolohn ab. Daraus resultiert der Vorteil, dass die Sozialabgaben und die Steuerlast sinken. Die effektive Belastung auf den Nettolohn ist somit geringer.
Viele klein- und mittelständische Unternehmen greifen auf die Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge zurück, da sie den geringsten Aufwand verursacht. Der Chef entscheidet zudem, bei welchem Direktversicherer der Vertrag abgeschlossen wird. Er kann auch mehrere Verträge für alle oder einen Teil seiner Mitarbeiter abschließen. Dann gewähren die Gesellschaften häufig Rabatte und bessere Konditionen.

Wann ist eine Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge sinnvoll?

Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. Denn die Arbeitgeber haben die Pflicht, diese Vorsorgeform anzubieten. Seit 2019 sind die Unternehmen sogar verpflichtet, sich an dem Vermögensaufbau ihrer Mitarbeiter zu beteiligen. Bei Neuverträgen sieht der Gesetzgeber einen Pflichtzuschuss von 15 Prozent bei einer Entgeltumwandlung vor.
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Von einer bAV können beide Seiten profitieren. Denn nicht nur der Angestellte spart Steuern und Sozialabgaben, sondern auch der Betrieb. Außerdem stellt die Mitarbeiterbindung ein weiterer Vorteil für das Unternehmen dar. Daher beteiligen sich viele Arbeitgeber am Vermögensaufbau ihrer Mitarbeiter. Und diese profitieren wiederum davon, für das Alter vorzusorgen. Und zwar mit einem höheren Betrag als die tatsächliche Nettobelastung. Dennoch lohnt sich die Direktversicherung für Arbeitnehmer nur, wenn der Betrieb mindestens 20 Prozent des Beitrags dazugibt.

Die betriebliche Altersvorsorge lohnt sich nur, wenn sich der Arbeitgeber beteiligt

Die Betriebsrente wird während der Ansparphase steuerlich begünstigt. Dafür wird sie im Alter versteuert und es müssen Abgaben zur gesetzlichen Krankenversicherung auf die Leistung entrichtet werden. Unter Umständen müssen die Versicherten sogar Abstriche bei der gesetzlichen Rente hinnehmen.
Daher ist eine bAV nur rentabel, wenn sich der Chef am Vermögensaufbau beteiligt. In diesem Fall erhalten die Versicherten eine Rente, die sie nicht alleinig angespart haben. Müssen sie die Prämie komplett oder zu einem großen Anteil selbst entrichten, ist eine andere Form der Altersvorsorge häufig sinnvoller. Denn sie müssten sehr alt werden, um ihre einbezahlten Beiträge herauszubekommen. Als Alternative kann beispielsweise eine fondsgebundene Rentenversicherung in Betracht gezogen werden, bei der im Alter nur der Ertragsanteil versteuert werden muss.
Björn Kotzan

Experten-Tipp

Das Betriebsrentenstärkungsgesetz hat die bAV 2018 für Geringverdiener lukrativer gestaltet. Denn das Gesetz gewährt Arbeitgebern einen Förderbetrag, wenn sie Mitarbeiter mit einem Bruttomonatslohn bis 2.575 Euro beim Vermögensaufbau unterstützen. Zahlt der Chef mindestens 240 Euro jährlich in eine Direktversicherung, kann er diesen Beitrag mit 30 Prozent bezuschussen lassen.

Björn Kotzan

Founder von LVoptimal.de
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Besonderheiten der Direktversicherung

Rente oder Kapitalauszahlung:

Die Direktversicherung kann als kapitalbildende Lebensversicherung mit Einmalzahlung abgeschlossen werden. Oder als Rentenversicherung mit lebenslanger garantierten Rentenzahlung.

Entgeltumwandlung:

Der Beitrag wird aus dem Bruttolohn entrichtet. Dadurch sinken die Sozial- und Steuerabgaben und damit die tatsächliche finanzielle Belastung für die Arbeitnehmer.

Arbeitgeber fungiert als Vertragspartner:

Das Unternehmen schließt die Verträge für seine Mitarbeiter ab. Dabei fungiert es als Versicherungsnehmer und Beitragszahler. Das Bezugsrecht liegt bei den Angestellten.

Zusatzabsicherungen:

Der Vertrag lässt sich gegen einen Mehrbeitrag um zusätzliche Absicherungen erweitern. Zum Beispiel eine Leistung im Todesfall oder bei Invalidität.

Besonderheiten bei Wechsel des Arbeitgebers:

Scheiden die Arbeitnehmer aus dem Betrieb aus, können sie den Vertrag privat weiterführen. Allerdings ohne Entgeltumwandlung. Dadurch verlieren sie die staatliche Förderung dieser Altersvorsorge.
Ein neuer Arbeitgeber hat die Möglichkeit, die Versicherung für sie fortzuführen. Eine Verpflichtung dazu besteht nicht. Sollte das Unternehmen Kollektivverträge mit einem anderen Versicherer führen, kann es eine neue bAV abschließen. Der bisherige Vertrag lässt sich in diesem Fall beitragsfrei stellen. Dies gilt auch, wenn der vorherige Arbeitgeber der Übertragung nicht zustimmt.
Abhängig von den Tarifbedingungen und der Vereinbarung mit dem Unternehmen, kann das Guthaben übertragen werden. Dadurch fallen allerdings hohe Gebühren an. In jedem Fall ist es immer sinnvoll, zuerst zu prüfen, ob der neue Arbeitgeber den Vertrag fortführen und der bisherige Betrieb diesem Vorgehen zustimmen würde.
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Hinweis

Bei einem Arbeitgeberwechsel können die Mitarbeiter die Zahlungen des vorherigen Unternehmens mitnehmen. Dafür gelten jedoch Fristen. Seit 2018 sind die Beiträge des Arbeitgebers sicher, wenn der Mitarbeiter mindestens drei Jahre im Unternehmen tätig war und 21 Jahre oder älter ist.

Besonderheiten während der Elternzeit

Während der Elternzeit erfolgt keine Entgeltumwandlung. Damit fließen auch keine Beiträge in den Vertrag. Die Versicherten haben die Möglichkeit, die bAV für diese Zeit beitragsfrei zu stellen. Oder sie holen die Beitragszahlung nach der Elternzeit nach.

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Welche Vorteile und Nachteile hat eine Direktversicherung?

Vorteile Nachteile
Beteiligt sich der Arbeitgeber an der bAV, ist eine Direktversicherung für die Mitarbeiter rentabler als eine private Altersvorsorge. Gesetzlich Krankenversicherte müssen im Alter Beiträge auf die Rentenleistung zahlen.
Da sich die Steuer- und Sozialabgaben reduzieren, ist die tatsächliche finanzielle Belastung bei einer Entgeltumwandlung geringer. Da die Mitarbeiter während der Ansparphase von Steuervorteilen profitieren, müssen sie die Rentenleistung in voller Höhe versteuern.
Unverfallbar: Die Einzahlungen des Arbeitnehmers sind sicher. Die Zahlungen des Arbeitgebers sind gesichert, wenn der Mitarbeiter mindestens drei Jahre im Betrieb war und 21 Jahre oder älter ist. Da die Entgeltumwandlung die Sozialabgaben senkt, reduzieren sich die Sozialleistungen. Dadurch fallen die gesetzliche Rente und das Arbeitslosengeld niedriger aus.
Die Direktversicherung lässt sich auf den neuen Arbeitgeber übertragen, wenn der bisherige Betrieb zustimmt. Bei einem häufigen Jobwechsel ist die bAV nicht rentabel. Denn der bisherige Arbeitgeber muss einer Übertragung nicht zustimmen. Zudem verursacht eine Kapitalübertragung hohe Kosten, die das Guthaben schmälern.
Privatversicherte müssen im Ruhestand keine Beiträge auf die Leistung der Direktversicherung zahlen. Für gesetzlich Versicherte gilt 2021 ein Freibetrag von 164,50 Euro. Mit einer Betriebsrente sind Vertrags- und Abschlusskosten verbunden. Sind diese zu hoch, reduziert sich das Kapital erheblich.
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Steuern und Sozialabgaben auf die Direktversicherung

In der Ansparphase fördert der Staat die betriebliche Altersvorsorge mit Erleichterungen bei den Steuern und Sozialabgaben. Bis 568 Euro im Monat darf jeder Arbeitnehmer 2021 steuerfrei in die Direktversicherung einzahlen. Doch in der Auszahlungsphase ist die bAV zu versteuern. Für Verträge, die vor 2005 geschlossen wurden, gelten abweichende Regelungen.

Steuern bei Rentenbezug

Auf die Rentenleistung zahlen die Begünstigten ihren Einkommenssteuersatz. Dieser ist im Alter meist niedriger als zu Berufszeiten, wodurch die Rentner Steuern sparen.
Bei einer Kapitalauszahlung ist der gesamte Auszahlungsbetrag zu versteuern. Dabei handelt es sich um sonstige Einkünfte, für die keine Steuerermäßigung vorgesehen ist.
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Sozialabgaben bei Rentenbezug

Rentner, die gesetzlich krankenversichert sind, zahlen auf die Leistung der Direktversicherung die vollen Beiträge zur GKV. Dieser liegt 2021 bei etwa 15,1 Prozent samt Zusatzbeitrag. Dazu kommen 3,05 oder 3,3 Prozent für die Pflegeversicherung. Allerdings gilt für Betriebsrentner ein Freibetrag von 164,50 Euro (Stand 2021), auf den sie keine Krankenkassenbeiträge zahlen müssen. Der Freibetrag zählt nur für die Krankenversicherung, nicht für die Beiträge zur Pflegeversicherung.
Auch wenn es sich um eine Lebensversicherung handelt, die als Einmalbetrag ausgezahlt wird, sind Abgaben zu entrichten. Diese werden über einen Zeitraum von zehn Jahren gestreckt.
Am meisten profitieren Privatversicherte. Denn sie müssen keinen zusätzlichen Beitrag zur Krankenversicherung auf die Leistung der bAV zahlen.

Fazit 

optimiert
Das Modell der Direktversicherung ist eine gute Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen. Doch gibt es einiges zu beachten. Nicht nur, dass die Leistung ab Rentenbeginn versteuert werden muss und Sozialabgaben zu entrichten sind. Durch die Entgeltumwandlung reduziert sich der Anspruch der gesetzlichen Rente und auf Arbeitslosengeld. Daher sollte der Sparbeitrag nicht unbedacht gewählt sein. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass sich die bAV nur lohnt, wenn die Arbeitnehmer voraussichtlich lange in dem Betrieb bleiben. Wechseln sie häufig ihre Arbeitgeber, kann eine Direktversicherung Verluste bedeuten. In diesem Fall ist eine private Altersvorsorge die bessere Wahl

Eine Direktversicherung lohnt sich fast immer, wenn sich der Betrieb beteiligt. Mindestens 20 Prozent des Beitrags sollte das Unternehmen beisteuern. Besser noch einen höheren Betrag..

Direktversicherung und betriebliche Altersvorsorge: Lassen Sie sich jetzt beraten

Die Entscheidung für oder gegen eine Altersvorsorge, ob privat oder betrieblich, sollte gut durchdacht sein. Denn die Absicherung muss zu den persönlichen Lebensumständen und Zielen passen. Unsere Experten beantworten gerne Ihre Fragen zur Direktversicherung und sind Ihnen dabei behilflich, die passende Vorsorge für das Alter zu finden.
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