Die erwirtschafteten Überschüsse einer Lebensversicherung, bei der Anlage der Versicherungsbeiträge werden Bewertungsreserven oder auch stille Reserven genannt.
Bei jeder Lebensversicherung bezahlt der Versicherungsnehmer die Prämien an die Versicherung. Diese Prämien werden u.a. in Immobilien oder festverzinsliche Wertpapiere angelegt. Die Rendite dieser Anlageformen werden dem Versicherten am Ende der Vertragslaufzeit ausgezahlt. Eine Bewertungsreserve bzw. eine stille Reserve entsteht dann, wenn der aktuelle Marktwert der Immobilie oder Wertpapiere über dem Wert liegt, den die Anlageobjekte zum Zeitpunkt des Kaufs hatten. Daher sind die Bewertungsreserven die Differenz zwischen aktuellem Marktwert und dem Kaufwert bzw. Buchwert der Anlage. Die Versicherung arbeitet mit den Prämien der Versicherten und beteiligt dann den Versicherungsnehmer zu einem gewissen Anteil an diesen Reserven.
Auch wenn das Versicherungsunternehmen die Kapitalanlage, z.B. Immobilie oder Wertpapiere, nicht verkauft und daher auch keine Gewinne realisieren kann, werden die jeweiligen Bewertungsreserve trotzdem an den Versicherer ausgezahlt. Daher sind die Versicherungsunternehmen unter Umständen gezwungen Geld auszubezahlen, das sie gar nicht besitzen.