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Risikolebensversicherung oder Kapitallebensversicherung?

Geschrieben von: 
Björn Kotzan
Kategorie: 
Veröffentlicht am: 
5. August 2019

Nehmen wir folgendes Szenario an: Durch einen tragischen Unfall oder Todesfall verliert eine Familie ihren Haupt- beziehungsweise Alleinverdiener. Laufende Kosten, Kredite, die Ausbildungskosten der Kinder müssen dennoch weiter bedient werden, was ohne das Einkommen unmöglich wird. Die staatliche Versorgung beläuft sich auf Witwen- oder Waisenrenten in geringem Umfang. Die Hinterbliebenen stehen vor dem finanziellen Ruin – es sei denn, sie haben ausreichend vorgesorgt, um die Lücke zum vorigen Einkommen zu schließen. Lebensversicherungen sind die Art Versicherung, die den Todesfall des Versicherten und damit auch die finanziellen Verluste entgangener Arbeitsjahre abdecken. Es gibt zwei Kategorien von Lebensversicherungen, die Risikolebensversicherung und die Kapitallebensversicherung. Hier erfahren Sie, welche Variante für welche Lebenssituation geeignet ist und welche Alternativen, sogenannte Versicherungen der „neuen Klassik“ aktuell am Markt empfehlenswert sind.

 Für einen Vergleich der beiden Lebensversicherungen lassen sich zunächst ein paar Gemeinsamkeiten feststellen. So leisten sowohl die Risikolebensversicherung als auch die Kapitallebensversicherung im Falle des Todes des Versicherten finanzielle Absicherung von Begünstigten wie Familienmitglieder oder anderen Personen. Zusätzlich können beide Versicherungsmodelle dazu eingesetzt werden, ein Immobiliendarlehen abzusichern.

Für jede Art von Lebensversicherung ist eine Gesundheitsprüfung Voraussetzung. Diese wird dann auch als Basis für die Kalkulation der Beiträge herangezogen. Sowohl bei der Kapital- als auch bei der Risikolebensversicherung sind die Beiträge in der Regel monatlich zu zahlen. Welche Variante für Sie die richtige ist, entscheidet sich an anderen Kriterien, die wir im Folgenden zusammengetragen haben.

Für diese Versicherten ist die Risikolebensversicherung die bessere Wahl

Risikolebensversicherungen zahlen eine hohe, vorher vereinbarte Prämie im Fall des vorzeitigen Todes der versicherten Person und sichern die Hinterbliebenen finanziell ab. Im Unterschied zur kapitalbildenden Versicherung erfolgt die Auszahlung nur im Todesfall. Dafür bietet die Risikolebensversicherung einen hohen Versicherungsschutz – auch als Darlehensabsicherung – zum günstigen Preis.

Die Risikolebensversicherung wird typischerweise für den Zeitraum abgeschlossen, in dem ein Kredit oder Darlehen läuft oder bis die Kinder ihr eigenes Geld verdienen. Häufig verlangen Banken bei der Darlehensvergabe eine Risikolebensversicherung als Sicherheit. Für diesen Fall bietet sich eine fallende Risikolebensversicherung an, bei der die Versicherungssumme und damit auch die monatlichen Beiträge parallel zur Tilgungsgeschwindigkeit des Darlehens sinken.

Risikolebensversicherung oder Kapitallebensversicherung – was ist die bessere Option?

Versichert wird der Todesfall des Allein- oder Hauptverdieners mit einer festgelegten Versicherungssumme, die idealerweise alle Kosten deckt, gemessen an der Laufzeit und der Höhe der laufenden Kosten. Die Höhe der Beiträge ist neben der Versicherungssumme vom Gesundheitszustand des Antragstellers abhängig. Je nach Risiko wie Bluthochdruck, Raucher etc. wird es teurer.

Fazit

Der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist vor allem für junge Familien und Alleinerziehende empfehlenswert. Mit vergleichsweise geringen monatlichen Beiträgen können Sie die Zukunft Ihrer Familie absichern.

Für diese Versicherten ist die Kapitallebensversicherung die bessere Wahl.

Kapitallebensversicherungen kombinieren einen Risikoanteil mit einem Sparanteil. Einerseits bieten sie die Absicherung für Hinterbliebene im Todesfall wie bei einer Risikolebensversicherung. Aber im Unterschied zur einfachen Risikolebensversicherung wird die Versicherungssumme auch dann ausgezahlt, wenn die versicherte Person zum Ablauf der Versicherung noch lebt. Die eingezahlten Beträge decken nicht nur das Risiko, sondern werden angelegt und verzinst.

Im Unterschied zur Risikolebensversicherung verfallen die eingezahlten Beiträge bei der Kapitallebensversicherung nicht, sondern werden am Ende der Vertragslaufzeit zuzüglich der Garantezinsen und Überschussbeteiligungen in aller Regel einmalig oder als monatliche Rente ausgezahlt. Bei der Kapitallebensversicherung können also entweder der Versicherungsnehmer selbst oder die Begünstigten profitieren. Die Möglichkeit zu sparen und die Garantie, die eingezahlten Beiträge zurückzuerhalten, hat seinen Preis. Der monatliche Beitrag für Kapitallebensversicherungen liegt daher deutlich über den günstigen Tarifen der Risikolebensversicherung.

Fazit

Eine kapitalbildende Lebensversicherung ist eine gute Möglichkeit, neben der Absicherung des Risikos parallel Kapital aufzubauen. Allerdings hängt die Renditehöhe in Zeiten von Niedrigzinsen maßgeblich von der Anlagestrategie des Versicherers und zunehmend auch von der Risikobereitschaft des Versicherten ab.

Hier lohnt es sich, professionelle Beratung einzuholen. Unabhängige Versicherungsexperten wie KVoptimal.de haben eine exzellente Marktübersicht und beraten Sie kompetent zu allen Bereichen der Lebensversicherung. Unter anderem dazu, welches Modell sich für Sie wirklich rechnet und Ihrer Lebenssituation am besten gerecht wird.

Interessante Alternativen für die Altersvorsorge

Aufgrund der jahrelangen Niedrigzinsphase lohnt sich eine klassische Kapitallebensversicherung als Altersvorsorge tatsächlich nur noch selten. War etwa in den 90er Jahren ein Garantiezins von 4 Prozent noch die Normalität, liegt dieser für Neuabschlüsse heute bei 0,9 Prozent (Stand 2018). Die Versicherer haben darauf reagiert und Alternativen mit höheren Renditechancen entwickelt. Wir stellen Ihnen zwei interessante Modelle vor.

Die fondsgebundene Lebensversicherung

Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung wird ein Teil der Beiträge in unterschiedlichen Fonds wie Aktien- oder Rentenfonds angelegt. Zum Vergleich: Bei klassischen Lebensversicherungen werden die Beiträge in festverzinsliche Wertpapiere oder Immobilien beziehungsweise wenn, nur zu einem geringen Teil in Aktien investiert.

Bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung ergeben sich höhere Chancen, aber auch Risiken – immer abhängig von der Kursentwicklung bei Zahlungsfälligkeit. Das Timing ist als entscheidend: Stehen die Papiere gerade gut, war die Anlage ein Gewinn. Neben dem Wert der Fondsanteile erhalten die Hinterbliebenen im Todesfall üblicherweise einen vorab vereinbarten garantierten Mindestbetrag. Einige Anbieter bieten auch an, die erworbenen Fonds zum Vertragsende in ein Depot zu übertragen.

Fazit

Fondsgebundene Lebensversicherungen bieten eine höhere Renditechance – sie sind aber auch mit größeren Risiken verbunden. Wer bereit ist, ein höheres Risiko einzugehen, und auch über ein genügend großes finanzielles Polster verfügt, kann mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung bessere Auszahlungen als bei einer klassischen Lebensversicherung erreichen.

Indexpolicen

Zur neuen Klassik in der Versicherungsbranche zählen auch die sogenannten Indexpolicen. Hier wird lediglich das eingezahlte Kapital garantiert mit der Aussicht auf gute Renditechancen durch eine besondere Anlagestrategie. Auch hier werden die Beiträge und die erwirtschafteten Überschüsse in Aktien, genauer gesagt in einen Aktienindex angelegt. In einem Aktienindex werden häufig relevante Aktien entweder eines bestimmten Landes (Dax), einer Währungszone, Rohstoffe oder von den weltweit erfolgreichsten Unternehmen zusammengefasst. Ähnlich wie bei der fondsgebundenen Lebensversicherung unterliegt die Rendite auch hier Kursschwankungen.

Fazit

Grundsätzlich bieten Indexpolicen eine realistische Chance, eine vergleichsweise ordentliche Rendite zu erhalten. Trotz eines konservativen Anlageprofils sind sie als chancenreicher zu bewerten. Zudem kann der Versicherte jährlich neu entscheiden, wie viel Risiko er sucht, ob er also eine feste Verzinsung wählt oder an einem Aktienindex partizipieren möchte.

Fazit Risikolebensversicherung vs. Kapitallebensversicherung

Ob eher eine Risikolebensversicherung oder eine Kapitallebensversicherung die passendere Absicherung bedeuten, hängt von vielen Faktoren ab. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Versicherungen ist der, dass die Risikolebensversicherung ausschließlich eine Leistung im Todesfall erbringt, während die Kapitallebensversicherung sowohl im Todesfall als auch im Erlebensfall zahlt und eine Leistung garantiert wird. Dafür ist diese auch deutlich teurer. Eine Risikolebensversicherung ist vor allem sinnvoll für Familien, die einen Hauptverdiener haben. Kapitallebensversicherungen bieten zusätzlich ein Sparprodukt. Hier hängt es von der erwartbaren Rendite ab, ob sich das Sparen lohnt. Neue Produkte wie fondsgebundene Policen oder Indexpolicen ermöglichen eine höhere Renditechance. Sie sind eine gute Antwort auf die Interessen der Versicherten, die eine möglichst hohe Rendite bei maximaler Sicherheit wollen.