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Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung und wer braucht sie?

Geschrieben von: 
Björn Kotzan
Kategorie: 
Veröffentlicht am: 
10. März 2023

Beamte sind über ihren Dienstherrn besser abgesichert als Arbeitnehmer, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr arbeiten können. Dann haben sie Anspruch auf ein Ruhegehalt. Allerdings erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit und einer fünfjährigen Dienstzeit. Außerdem steigt der Anspruch erst mit den Dienstjahren. Das macht eine Dienstunfähigkeit für junge Verbeamtete und Beamtenanfänger besonders wichtig.

Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung und wer braucht sie?

Beamte sind dienstunfähig, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ihrem Dienst nachzugehen. Auch wenn sie innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate nicht arbeitsfähig waren, können sie als dienstunfähig gelten. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass die Beamten innerhalb eines halben Jahres voraussichtlich nicht wieder dienstfähig sind.

Ob eine Dienstunfähigkeit vorliegt, entscheidet der Dienstherr auf Grundlage eines Gutachtens durch den Amtsarzt. Bei bestehender Dienstunfähigkeit wird ein Beamter in den Ruhestand geschickt und erhält ein Ruhegehalt. Dessen Höhe bemisst sich an den Dienstjahren.

Beamtenanfänger haben keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit

Beamte auf Widerruf und Beamte auf Probe haben keinen Anspruch auf das Ruhegehalt und werden entlassen. Dies betrifft auch Beamte auf Lebenszeit, die noch keine fünf Dienstjahre vorweisen können. Folglich verlieren sie ihr Einkommen und es droht eine Abhängigkeit von Sozialhilfe. Eine Ausnahme besteht nur, wenn die Dienstunfähigkeit aus einem Unfall oder einer Krankheit im Zusammenhang mit dem Staatsdienst resultiert.

Die Dienstunfähigkeitsversicherung: Schutz der Arbeitskraft

Die Dienstunfähigkeitsversicherung (DU-Versicherung) fungiert wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte. Denn diese zahlt Staatsdienern eine monatliche Rente, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig werden. 

Somit dient eine Dienstunfähigkeitsversicherung dazu, die finanzielle Existenz und den Lebensstandard zu sichern. Daher brauchen vor allem junge Beamte ohne Anspruch auf das Ruhegehalt eine DU-Versicherung. Aber auch Verbeamtete auf Lebenszeit, die länger als fünf Jahre im Dienst sind, sollten sich gegen das Risiko der Dienstunfähigkeit versichern. Denn der Anspruch steigt mit den Dienstjahren und erreicht erst nach 40 Jahren den Höchstsatz von 71,75 Prozent der letzten Besoldung.

Warum ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung wichtig?

Rund 25 Prozent aller Beamten scheiden gesundheitsbedingt vor Erreichen der Pension aus dem Dienst aus. Die Gründe dafür können (schwere) Krankheiten, aber auch Unfälle sein. Die mit Abstand häufigste Ursache sind psychosomatische und psychische Leiden. Darauf folgen Erkrankungen des Bewegungsapparats, des Nervensystems und Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Einige Berufe wie Polizisten und Feuerwehrleute stehen aufgrund ihres Dienstes und des damit verbundenen Verletzungsrisikos der Gefahr der Dienstunfähigkeit in besonders hohem Maß gegenüber. Aber Unfälle, Krankheiten und psychische Leiden können jeden treffen – auch Verbeamtete in Büros und Lehrkräfte. Lehrer werden aufgrund des hohen Drucks und der steigenden Anforderungen besonders häufig wegen Burn-out dienstunfähig.

Dienstunfähigkeit ist also ein Risiko, mit dem alle Verbeamteten konfrontiert sind. Nur eine DU-Versicherung schützt zuverlässig vor dieser Gefahr.

Wie funktioniert eine Dienstunfähigkeit für Beamte und was leistet die DU-Versicherung?

Die DU-Versicherung bietet Beamten und Beamtinnen Schutz vor den finanziellen Folgen bei einer Dienstunfähigkeit. Dafür können Staatsdiener bei Vertragsabschluss eine individuelle Rentenhöhe festlegen, die ihrem persönlichen Bedarf entspricht. Im Leistungsfall zahlt der Versicherer dann die vereinbarte monatliche Rente aus. Und zwar so lange wie die Dienstunfähigkeit anhält oder bis zum vereinbarten Enddatum. Außerdem werden die Versicherten von der Beitragszahlung befreit.

Wichtig: DU-Versicherung mit „echter“ Dienstunfähigkeitsklausel

Um im Leistungsfall optimalen Schutz zu garantieren, empfehlen wir unseren Kunden nur Tarife mit einer echten Dienstunfähigkeitsklausel. Denn diese besagt, dass die Versetzung oder Entlassung des Beamten in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit ausreicht, um die Leistung zu erhalten. Das entspricht dem bestmöglichen Versicherungsschutz für Staatsdiener.

Es gibt Tarife auf dem Markt, die eine unvollständige bzw. unechte Dienstunfähigkeitsklausel beinhalten. Dann besteht erst Anspruch auf eine Rentenzahlung, wenn die Versicherten zusätzlich berufsunfähig sind. Allerdings liegt nicht in allen Fällen neben der Dienstunfähigkeit auch eine Berufsunfähigkeit vor.

Ein Beispiel:

Ist ein Beamter der Forstverwaltung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zum Außendienst in der Lage, kann er womöglich leichtere Tätigkeiten wie Schreibtischarbeiten übernehmen. Somit ist er nicht berufsunfähig. Selbst wenn der Dienstherr ihn entlässt, hat er keinen Anspruch auf die Rente, wenn keine Berufsunfähigkeit vorliegt. Nur ein Tarif mit echter DU-Klausel bietet in diesem Fall Versicherungsschutz.  

Beamte sollten nur eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen, die eine echte Dienstunfähigkeitsklausel enthält und leistet, wenn sie von ihrem Dienstherrn entlassen oder in den Ruhestand versetzt werden.

Der Unterschied zwischen Dienst- und Berufsunfähigkeit

Grundsätzlich bieten die BU- und die DU-Versicherung dieselbe Leistung. Allerdings gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen beiden Absicherungen, der für Staatsdiener elementar ist:

DienstunfähigkeitBerufsunfähigkeit
Dienstunfähig ist, wer aus gesundheitlichen Gründen seine dienstlichen Pflichten nicht mehr erfüllen kann.Berufsunfähig ist, wer aus gesundheitlichen Gründen seinen derzeitigen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Dienstunfähigkeit wird durch einen Amtsarzt festgestellt bzw. durch den Dienstherrn festgelegt. Es gibt keine Prozenthürde.Berufsunfähigkeit liegt gemäß Bedingungen vor, wenn die Versicherten zu mindestens 50 Prozent nicht mehr arbeitsfähig sind. Feststellung erfolgt durch einen Arzt und wird durch einen Gutachter der Versicherungsgesellschaft geprüft.

Wer dienstunfähig ist, ist nicht automatisch berufsunfähig. So kann der Dienstherr einen Beamten bereits dann in den Ruhestand schicken, wenn dieser noch zu 70 Prozent dienstfähig ist. Gemäß den Bedingungen der BU-Versicherung muss aber eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent vorliegen, um eine Leistung zu erhalten. Aus diesem Grund schließen Beamte eine Dienstunfähigkeitsversicherung mit echter Dienstunfähigkeitsklausel ab.

Wie wird die Dienstunfähigkeit definiert und bewertet?

Im Hinblick auf die Beamtenlaufbahn wird eine Dienstunfähigkeit durch den Amtsarzt definiert und vom Dienstherrn festgelegt. Er kann also entscheiden, ob ein Beamter unter Berücksichtigung seiner körperlichen oder geistigen Verfassung noch in der Lage ist, seine Dienstpflichten zu erfüllen. Ist dies nicht gegeben oder kann der Staatsdiener keine andere Tätigkeit ausüben, wird er entlassen oder in den Ruhestand versetzt – eine Dienstunfähigkeit liegt vor.

Gute DU-Versicherungen mit einer echten Dienstunfähigkeitsklausel schließen sich der Entscheidung des Dienstherrn an. Es reicht somit aus, wenn die Dienstunfähigkeit des Verbeamteten durch seinen Dienstherrn festgelegt ist. Der Versicherer kann keine Überprüfung durch eigene Gutachter oder Vertragsärzte anordnen. Der Leistungsfall tritt also ein, wenn der Versicherungsnehmer durch den Dienstherrn für dienstunfähig erklärt wird.

Wie hoch sind die Beiträge für eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

Pauschal lässt sich nicht sagen, wie hoch die Beiträge für eine Dienstunfähigkeitsversicherung sind. Denn die Kosten sind nicht nur vom Anbieter abhängig, sondern auch von individuellen Faktoren:

  1. Dem Alter der Versicherungsnehmer
  2. Der gewünschten Rentenhöhe
  3. Der Laufzeit der Versicherung
  4. Der Berufsgruppe
  5. Dem Gesundheitszustand des Versicherten
  6. Sonstigen Risikozuschlägen

Generell ist eine DU-Versicherung für junge und gesunde Personen am preiswertesten. Daher sollten Beamtenanfänger die Absicherung so früh wie möglich abschließen, auch um sich gegen das Risiko der Dienstunfähigkeit zu versichern. Bestehen Vorerkrankungen, darf der Versicherer Risikozuschläge verlangen. Unter die sonstigen Risikozuschläge fallen unter anderem Beitragszuschläge für Raucher oder für Personen mit Personalverantwortung.

Kostenbeispiel: Monatliche Beiträge für eine Dienstunfähigkeitsversicherung

30-jähriger Finanzbeamter (mittlerer Dienst) ohne Vorerkrankungen

Laufzeit bis zum 65. Lebensjahr

Tarife mit echter Dienstunfähigkeitsklausel

Rentenhöhe1.000 Euro1.500 Euro1.800 Euro
Monatsbeitragab 45 Euroab 67 Euroab 80 Euro

Vergleich verschiedener Anbieter und Tarife

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Anbietern für die Dienstunfähigkeitsversicherung. Für Laien ist es schwierig, den passenden Versicherer zu finden und die einzelnen Tarife im Hinblick auf ihre Leistungen zu vergleichen. Unsere Experten von LVoptimal.de sind Ihnen behilflich. Wir unterstützen Sie dabei, den optimalen Anbieter für Ihre Dienstunfähigkeit zu finden. Jetzt Termin vereinbaren.

Versicherer mit echter Dienstunfähigkeitsklausel

Die Ratingagentur Franke und Bornberg untersuchte zuletzt im Juni 2022 die Anbieter im Hinblick auf die echte Dienstunfähigkeitsklausel. Nur vier Versicherer konnten rundum überzeugen. So gingen Allianz, DBV, die Bayerische und Signal Iduna als Testsieger hervor.

Die folgenden Versicherer bieten eine Dienstunfähigkeit mit echter DU-Klausel:

  • Allianz
  • DBV
  • Die Bayerische
  • Signal Iduna
  • Condor
  • R+V
  • uniVersa
  • HUK-Coburg
  • VRK
  • Bayern-Versicherung
  • Generali
  • Debeka
  • Provinzial Rheinland

Quelle: Franke und Bornberg l Die Klausel-Klartext Testsieger

Wie man die Dienstunfähigkeitsversicherung optimal an die eigene Situation anpasst

Sobald ein geeigneter Anbieter mit echter DU-Klausel ausgemacht wurde, lässt sich die Dienstunfähigkeit an die eigene Situation anpassen.

  1. Zunächst wird die Höhe der Rente festgelegt. Die Leistung sollte dem tatsächlichen finanziellen Bedarf entsprechen. Es muss also geprüft werden, wie hoch die Fix- und Lebenshaltungskosten sind. Pauschal kann auch die aktuelle Besoldung als Richtwert herangezogen werden. Beamtenanfänger sichern ihr Einkommen in voller Höhe ab. Verbeamtete auf Lebenszeit mit Anspruch auf ein Ruhegehalt können mit der Dienstunfähigkeit die Lücke zwischen Ruhegehalt und Besoldung schließen.
    • Tipp: Wählen Sie Tarife mit Nachversicherungsgarantie. Dann haben Sie die Möglichkeit, zu bestimmten Anlässen wie der Geburt eines Kindes, Hochzeit oder Scheidung die Leistung ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
  1. Dann wird die Versicherungsdauer definiert. Die Versicherungsdauer bestimmt, bis zu welchem Alter Versicherungsschutz besteht. Der Zeitraum sollte bis zur regulären Pensionierung gewählt werden. Je nach Beruf kann der Versicherungszeitraum begrenzt sein, etwa auf das 55., 60. oder 65. Lebensjahr.
  1. Anschließend werden optionale Leistungen in den Vertrag eingeschlossen. So gibt es Tarife, die auch bei einer Teildienstunfähigkeit leisten. Dann erhalten die Versicherungsnehmer anteilig eine Rente, wenn sie ihren Dienst nur noch teilweise bspw. zu 50 Prozent ausüben. Außerdem kann eine Beitragsdynamik vereinbart werden. Dann steigen Beitrag und Leistung jedes Jahr um einen festen Prozentsatz an.
  1. Im letzten Schritt sind die Gesundheitsfragen zu beantworten. Dabei ist es wichtig, diese immer ehrlich und wahrheitsgemäß auszufüllen. Denn falsche Angaben können dazu führen, dass der Versicherer im Leistungsfall die Zahlung verweigert. Wer aufgrund einer Vorerkrankung oder einer Verletzung einen Risikozuschlag erhält, kann diesen zu einem späteren Zeitpunkt ausschließen lassen. Wenn die Krankheit oder Verletzung nachweislich über einen bestimmten Zeitraum ausgeheilt ist und damit kein Risiko mehr darstellt.

Fazit: Warum eine Dienstunfähigkeitsversicherung unverzichtbar ist

Als Beamter sollten Sie Ihre Arbeitskraft genauso wie Arbeitnehmer absichern. Denn im Schnitt wird jeder vierte Berufstätige im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig. Als Staatsdiener genießen Sie durch die Fürsorgepflicht Ihres Dienstherrn eine bessere Absicherung als Arbeitnehmer. Aber erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit sowie einer fünfjährigen Dienstzeit. Aber selbst dann sind die Leistungen mindestens in den ersten Jahren gering. Und reichen selten aus, um bei Verlust des Einkommens den Lebensstandard zu halten.

Eine Dienstunfähigkeit ist für alle Verbeamtete elementar wichtig. Vor allem für Beamtenanfänger und junge Staatsdiener mit wenigen Dienstjahren. Mit einer richtigen DU-Versicherung schützen Sie sich bei Verlust Ihrer Arbeitskraft und den daraus resultierenden finanziellen Folgen.

Wir unterstützen Sie und erstellen Ihnen kostenlos und unverbindlich ein Angebot für Ihre Dienstunfähigkeitsversicherung. Vereinbaren Sie jetzt hier einen Termin.

  • Checkliste für die Wahl einer Dienstunfähigkeitsversicherung
  • Tipps, wie man die Kosten für eine Dienstunfähigkeitsversicherung minimieren kann

Checkliste für die Wahl einer Dienstunfähigkeitsversicherung

Echte DU-Klausel enthalten?Ein guter Tarif beinhaltet die echte Dienstunfähigkeitsklausel und schließt sich der Entscheidung des Dienstherrn an. Beispiel: „Dienstunfähigkeit liegt vor, wenn die versicherte Person wegen medizinisch festgestellter Dienstunfähigkeit entlassen bzw. in den Ruhestand versetzt wird.
Verzicht auf abstrakte Verweisung?Versicherungsschutz besteht, wenn die aktuelle Tätigkeit, so wie diese ausgestaltet war, nicht mehr ausgeübt werden kann. Es spielt keine Rolle, ob Sie einer anderen Arbeit nachgehen könnten.
Berufsunfähigkeitsversicherung inkludiert?Die meisten Tarife leisten auch bei einer Berufsunfähigkeit. Damit besteht weiter Versicherungsschutz, wenn Sie in der Zukunft Ihre Beamtenlaufbahn aufgeben und als Arbeitnehmer tätig werden.
Leistung bei Teildienstunfähigkeit?Der Versicherer zahlt die Rente (anteilig), wenn Sie noch eingeschränkt dienstfähig sind.
Ausreichende Versicherungsdauer?Versicherungsschutz besteht im Optimalfall bis zum regulären Rentenbeginn.
Nachversicherungsgarantie vorhanden?Gute Tarife bieten die Möglichkeit, die Rentenleistung bei bestimmten Anlässen (Geburt, Hochzeit, Scheidung, Immobilienkauf etc.) ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen.
Beitragsbefreiung bei Leistungsbezug?Wird eine Rente wegen Dienstunfähigkeit bezogen, sollte keine Beitragspflicht mehr bestehen.
Rückwirkende Leistung?Der Versicherer zahlt die Leistung rückwirkend zu dem Zeitpunkt, zu dem die Dienstunfähigkeit festgestellt wurde.

Tipps, wie man die Kosten für eine Dienstunfähigkeitsversicherung minimieren kann

  • Früher Vertragsabschluss sichert niedrige Beiträge und gute Konditionen. Wer eine DU-Versicherung erst spät abschließt, riskiert nicht nur Schwierigkeiten aufgrund von möglichen Vorerkrankungen. Junge Versicherungsnehmer haben ein geringeres Leistungsrisiko und zahlen niedrigere Beiträge als ältere Versicherte.
  •  Rentenhöhe bedarfsgerecht festlegen. Im Falle einer Dienstunfähigkeit kann der Geldbedarf geringer sein, da Ausgaben wegfallen. Etwa Versicherungsbeiträge, Sprit- oder Transportkosten für die Arbeitswege und Aufwendungen für das Essen in der Kantine. Um die Kosten für eine Dienstunfähigkeitsversicherung zu minimieren, kann die Rentenhöhe nicht pauschal nach der Besoldung, sondern dem tatsächlichen Bedarf ermittelt werden.
  • Jährliche Zahlweise wählen. Für eine monatliche oder vierteljährliche Zahlweise sehen die meisten Versicherer einen Beitragszuschlag vor. Wer seine Versicherungsprämie jährlich bezahlt, kann zwischen fünf und zehn Prozent sparen.
  • Umfassender Anbietervergleich. Die Versicherer unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die Leistungen, sondern auch in Bezug auf die Kosten. So kann es erhebliche Beitragsunterschiede trotz gleichem Versicherungsschutz geben. Ein ausführlicher Vergleich der Anbieter hilft dabei, die Kosten gering zu halten.
  • Auf zusätzliche Leistungen verzichten. Einige Versicherer kombinieren die Dienstunfähigkeit mit anderen Absicherungen wie einer Dread-Disease-Versicherung, einer Lebensversicherung oder einer Pflegerente. Generell sollten diese Versicherungen immer getrennt voneinander betrachtet werden. Und wer Beiträge sparen möchte, wählt eine gute Dienstunfähigkeitsversicherung ohne Zusatzschutz.

Notlösungen bei zu hohen Beiträgen

Die nachfolgenden Tipps bedeuten einen Einschnitt des Versicherungsschutzes. Daher empfehlen wir diese Schritte nur, wenn die Beiträge zu hoch und finanziell nicht realisierbar sind.

  • Versicherungsleistung reduzieren. Ist die DU-Versicherung mit der gewünschten Rentenleistung nicht bezahlbar, kann zur Senkung der Beiträge eine niedrigere Leistung gewählt werden. Wer die Rente um rund 20 Prozent kürzt, senkt auch die Kosten etwa linear. Wir empfehlen, einen Tarif zu wählen, der eine Nachversicherungsgarantie bietet. Dann kann die Rente bei einer höheren Besoldung ohne erneute Gesundheitsprüfung zu bestimmten Anlässen erhöht werden.
  • Kürzere Versicherungsdauer wählen. Durch die Wahl einer kürzeren Versicherungsdauer lässt sich der Beitrag deutlich senken. Am Beispiel eines 30-jährigen Versicherungsnehmers fallen die Kosten rund 15 Prozent niedriger aus, wenn er das Endalter 65 anstatt 67 Jahre wählt. Mehr als 40 Prozent Beitragssenkung sind es bei einer Versicherungsdauer bis zum 60. Lebensjahr. Doch Vorsicht: Wer den Versicherungszeitraum reduziert, riskiert, im Leistungsfall keinen Versicherungsschutz zu haben. Vor allem mit fortgeschrittenem Alter steigt das Risiko einer Dienstunfähigkeit!